Über drei Jahre stand die ehemalige Poststelle im Dietiker Schönenwerdquartier leer. Nun wird klar: Im April zieht hier das Tanzstudio «The ground» ein.
Die Aufregung im Dietiker Schönenwerdquartier war gross, als die Post die Bevölkerung Anfang 2021 über die Schliessung der Postfiliale Dietikon 2 Brunau informierte. Ein halbes Jahr später war es dann so weit: Die Anwohnerinnen und Anwohner konnten ihre Briefe und Pakete zum letzten Mal zum Schalter bringen, bevor die Poststelle nach 56 Jahren endgültig dichtgemacht wurde.
Seither standen die Räume an der Schöneggstrasse 145 leer. Nach dreieinhalb Jahren tut sich nun aber etwas: Die Aargauer Tanzlehrerin Fabienne Schneider eröffnet in den ehemaligen Posträumen ihr eigenes Tanzstudio. Am 29. März ist ein Eröffnungsanlass geplant, bevor es im April dann definitiv losgeht mit «The ground». Im Erdgeschoss sollen drei Tanzräume entstehen, im Eingangsbereich ist ein Vorraum mit Kaffee-Ecke geplant, wo die Eltern auf ihre Kinder warten können.
Bewilligungen stehen noch aus
Aktuell herrscht in den Räumen aber noch gähnende Leere. Grund dafür sind ausstehende Bewilligungen, wie Studio-Inhaberin Fabienne Schneider erklärt: «Die Stadt hat uns die Umnutzungsbewilligung und die Bewilligung für den Einbau der Wände noch nicht erteilt.» Wann dies geschehe, sei noch offen.
Sobald die Wände eingezogen und die Türen eingebaut sind, kann der Parkettboden verlegt werden. Zudem sollen etwa 20 Meter Spiegel montiert und eine Musikanlage installiert werden.
«Ich habe schon immer davon geträumt, ein eigenes Tanzstudio zu besitzen», sagt Schneider. Sie habe lange auf den richtigen Zeitpunkt gewartet. Bei der Besichtigung dieser Immobilie habe sie sich direkt in den Raum verliebt. «Er hat viel Charme und ist einfach etwas Spezielles.»
Bevor sich die 34-Jährige auf die Suche nach einem passenden Raum machte, hatte sie sich kundig gemacht, an welchem Ort in der Region das Angebot an Tanzschulen noch gering ist. «Dietikon ist sehr gross und es gibt bisher nur zwei Tanzschulen», sagt Schneider, die im nahen Bremgarten wohnt. Mit der Nähe zum Bahnhof Glanzenberg und der Schule Luberzen sei das Studio auch gut gelegen.
Auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet
Um verschiedene Tanzstile wie Ballett, Hip-Hop, Breakdance oder Kindertanz abzudecken und den Interessierten jede Woche Kurse anbieten zu können, hat sich Schneider ein Team aus verschiedenen Tanzlehrerinnen und Tanzlehrern zusammengestellt. «Das bietet Abwechslung», sagt Schneider. Sie werde auch selber unterrichten – hauptsächlich Hip-Hop, wie sie es über 20 Jahre an verschiedenen Schulen gemacht hat.
Das Tanzstudio ist in erster Linie auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet. «Das ist die Basis jedes Studios», sagt Schneider. Sie bietet aber auch Erwachsenenkurse an. «Das Ziel ist, dass die Jüngeren bis im Erwachsenenalter dranbleiben.» Die Schülerinnen und Schüler profitierten vom Tanzen fürs ganze Leben. «Gerade Kindern und Teenagern, die durch eine schwierige Phase gehen, kann das Tanzen enorm viel geben», sagt Schneider.
Crowdfunding läuft
Damit sie zum Start ihres Vorhabens noch etwas zusätzliche finanzielle Sicherheit hat, startete Schneider Mitte Februar ein Crowdfunding. Stand Donnerstagnachmittag sind bereits 4355 von den anvisierten 7500 Franken zusammengekommen. Schneider hat noch knapp drei Wochen Zeit, bis das Ziel erreicht werden muss – falls nicht, würde das gesammelte Geld wieder zurück an die Spenderinnen und Spender fliessen.
«Ich bin sehr zuversichtlich, dass das Geld zusammenkommt», sagt Schneider. Obwohl sie das nötige Kapital beisammenhabe, würde es ihr helfen, die Tanzklassen aufzubauen. Denn: «Am Anfang dauert es eine Weile, bis die Leute auf uns aufmerksam werden und sich anmelden.» Zudem bliebe ein kleiner Spielraum für unvorhergesehene Kosten: «Ich muss zum Beispiel eine neue Eingangstür einbauen lassen, das kostet schnell mehrere tausend Franken.»
Hier geht’s zum Artikel der Limmattaler Zeitung.